© Chris Bertko
Möchte man eine gewerkeübergreifende Automatisierung von Licht-, Türschloss- oder Heizungssteuerung bis hin zur Alarmanlage realisieren, so wird man bei seinen Recherchen dazu auch auf „Z-Wave“ treffen. Z-Wave ist ein Funkstandard, welchen derzeit 375 Smart Home Hersteller für Ihre Geräte verwenden. All diese Hersteller zusammen haben aktuell ca. 1.400 Geräte und Sensoren, weltweit im Markt. Vertreter im deutschen Markt sind vor allem: Devolo, Schwaiger, Rademacher Homepilot, Popp, D-Link und einige andere.
Danfoss-Thermostat mit verschiedenen Facetten
Eines ist auffällig: Die Heizungsthermostate sehen bei vielen Z-Wave Smart Home Systemen recht identisch aus. Dahinter verbirgt sich das Danfoss LC-13 als sogenanntes OEM Modell. OEM bedeutet, dass andere Hersteller ein Gerät unter ihrem Markennamen verkaufen dürfen, ohne dabei auf den Originalhersteller hinzuweisen.
Warum OEM? (Schuster, bleib bei deinen Leisten!)
Gehen wir noch mal einen Schritt zurück: Im Smart Home gibt es die Möglichkeit, auf proprietäre Systeme, also herstellereigene Systeme zu setzen. Vorteil ist hierbei vor allem der relativ günstige Preis. Proprietär bedeutet in diesem Fall, das System ist nur mit den herstellereigenen Komponenten kompatibel. Alle Komponenten kommen also von einem Hersteller. Bietet dieser gewerkeübergreifende Lösungen an, so muss dieser Produkt-Know-how im Bereich der Heizungssteuerung, Schließanlagen, Elektrokomponenten, usw. entwickeln. Ein Vorteil von Funkstandards, bzw. Herstellerallianzen ist, dass jeder Spezialist Produkte in seinem Fachbereich entwickeln kann. „Schuster, bleib bei deinen Leisten...“
Warum veröffentlichen Hersteller nun Fremdprodukte unter Ihrem Namen?
Das hat zwei Gründe:
Da liegt es nahe, gute Produkte als OEM unter dem eigenen Namen zu veröffentlichen.
Das Danfoss LC-13
So hat es auch Danfoss geschafft, eines der besten Heizungsthermostate mit Z-Wave Funk zu bauen. Vor allem durch das schlichte, minimalistische Design und die kleine Bauweise, fügt es sich in jeden Wohnraum ein. Ist es doch nicht viel größer als ein konventioneller Heizungsregler. Zudem arbeitet das Danfoss extrem laufruhig. Gerade in Wohn- und Schlafräumen ist dies ein wichtiger Aspekt.
Installiert wird das Danfoss mithilfe eines Montagerings auf dem Heizungsventil. Je nach Ventiltyp wird ggf. einer der drei (dem Lieferumfang beiliegenden) Adapter benötigt. Danach kann das Danfoss in den Anlernmodus gebracht und mit dem jeweiligen Z-Wave Gateway verbunden werden. Die Temperatursteuerung und das Einrichten der Heizpläne erfolgt über die jeweilige Konfigurationsoberfläche des Gateways. Und so kann diese aussehen:
Fibaro Heizplan
Die detailverliebte Fibaro Oberfläche bildet das Danfoss Heizungsthermostat als Icon exakt nach. Das geht sogar soweit, dass die aktuell eingestellte Temperatur im nachgebildeten Display des Icons dargestellt wird.
Neben der Temperatur, kann auf der Fibaro Oberfläche auch die Zeit gesetzt werden, für welche die Temperatur gehalten werden soll. Der Heizplan wird für diesen Zeitraum außer Kraft gesetzt.
Über den Menüpunkt: Steuerungen > Heizungssteuerung können individuelle Heizpläne für jeden Raum angelegt werden. Eine Schritt für Schritt Anleitung dazu, hatte ich in diesem Tutorial vorgestellt.
Schwaiger Gateway
Auch der Hersteller Schwaiger hat das Danfoss Thermostat in seinem Portfolio. Natürlich unter seiner eigenen Brand – als OEM versteht sich.
Besonderheit des Schwaiger Gateway: Es wird ausschließlich per Smartphone- oder Tablet-App konfiguriert. Einen vorgefertigten Heizplan, ähnlich wie bei dem Fibaro System gibt es nicht. Die gewünschten Zeitpunkte zu welchen der Raum auf Komforttemperatur geheizt bzw. auf Absenktemperatur heruntergefahren werden soll, werden in einzelnen Szenen definiert.
Seit der neuen Firmware-Version von Schwaiger, können auch sogenannte „Presets“ festgelegt werden, welche in Szenen Anwendung finden können. Verlässt man das Haus, so kann mithilfe der Presets „unterwegs“ oder „Urlaub“ automatisch der Heizplan ausgesetzt und eine Absenktemperatur aktiviert werden.
Devolo
Natürlich darf das Danfoss-Thermostat auch im Portfolio des Devolo Home Control Sortiments nicht fehlen. Dieser Hersteller gibt dem Danfoss Thermostat aber nicht nur seinen Namen und eine neue Verpackung, sondern verwendet auch eine eigene Firmware.
Diese ermöglicht es, dass das Thermostat die gemessene IST-Temperatur an das Z-Wave Gateway übermittelt. Eine Funktion, welche das Original Danfoss Thermostat nicht bietet. Für viele ist diese Information trotz dessen, dass die Temperatur so nah am Heizkörper gemessen wird, relevant.
In der Devolo Home Control Oberfläche können die Thermostate zu Gruppen zusammengefasst werden. Eine Temperaturveränderung wirkt sich dann automatisch auf alle Thermostate aus. Eine praktische Funktion, wenn man mehrere Thermostate in einem Raum verwendet, oder man mehrere Thermostate in einer Heizzone (Beispielweise Wohnzimmer mit offener Küche) nutzt.
Heizpläne können über den Menüpunkt „Zeitpläne“ definiert werden. Jeder Schaltpunkt stellt dabei einen eigenen Eintrag dar. Der „Wiederholungsrhythmus“ (im Kopf der Seite) ermöglicht eine Unterscheidung in:
Popp
Auch der Hersteller Popp bietet das Danfoss LC-13 unter seinem Label im Markt an. Wie auch bei Devolo kann das Modell von Popp die gemessene IST-Temperatur an das Z-Wave Smart Home Gateway zurückmelden.
Das Popp Smart Home Gateway basiert auf der Z-Way Middle Software, welche unter anderem auch auf der WD MyCloud oder einem Raspberry Pi genutzt werden kann.
Die Z-Way Oberfläche stellt neben der Möglichkeit Dinge über Szenen oder Regeln zu automatisieren, auch einen „App-Store“ zur Verfügung. In diesem bieten Entwickler und Nutzer fertige Szenen und Erweiterungen für das eigene Smart Home an. Darunter auch Lösungen, für eine Heizungssteuerung.
Schuster, bleib bei deinen Leisten – das ist wohl der größte Vorteil in der Z-Wave Welt. Für die Heizungssteuerung hat sich vor allem das Danfoss LC-13- Thermostat herauskristallisiert, nicht zuletzt aufgrund seines extrem leisen Getriebes.
Wie einfach Heizpläne erstellt und das Thermostat via App gesteuert werden kann, diese Entscheidung liegt bei jedem selbst – denn diese Punkte sind vom gewählten Smart Home Gateway und dessen Konfigurationsoberfläche abhängig.
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