© Dolby/Onkyo
Dolby Surround gehört für Cineasten seit Jahren zum guten Ton. Ob mit fünf oder sieben Boxen, hier sitzt man im Film mitten im Geschehen. Warum nicht dieses Hörgefühl auch nach oben erweitern, dachten sich die Dolby Laboratories und erschufen Dolby Atmos. Damit wird durch zwei zusätzliche Lautsprecher erreicht, dass typische Geräusche von oben auch über einem erklingen. Das kann zum Beispiel das Einstürzen eines Gebäudes über dem Filmhelden sein oder Hubschrauber, die dröhnend zur Landung ansetzen. Der Clou daran: Wo bisher ein und dasselbe Signal an die verschiedenen Lautsprecher übermittelt wurde, kann mit Atmos jedem Lautsprecher ein eigenes dynamisches Signal zugeordnet werden. Das sorgt für ein noch dichteres Klangerlebnis und führt zur neuen Bezeichnung 5.1.2 oder auch 7.1.4, sprich fünf oder sieben um den Zuschauer verteilte Surround-Lautsprecher, ein Subwoofer und zwei oder vier Deckenlautsprecher für Dolby Atmos.
Dolby Atmos ist mit dafür vorbereiteten Receivern einfach umsetzbar
Für Dolby Atmos benötigt man zunächst einen AV-Receiver, der HDMI 1.4a beherrscht, einen Dolby Atmos-Decoder integriert hat – zumeist erkennbar am Dolby Atmos-Schriftzug – und ein Lautsprechersystem, das der Konfiguration 5.1.2 entspricht. Im Zweifelsfall einfach mal auf der Webseite des Geräts gucken, Hersteller wie Onkyo und Yamaha etwa bieten für nach 2014 veröffentlichte Geräte ein Firmware-Update an, dass diese Receiver fit macht für Dolby Atmos. Jetzt fehlen nur noch die beiden zusätzlichen Lautsprecher für den vollen Raumklang. Da Dolby Atmos komplett auf Sound von oben setzt, gibt es im Heimkino zwei Möglichkeiten: entweder schraubt man zwei oder vier zusätzliche Lautsprecher direkt unter die Decke oder man nutzt die Deckenreflektion. Hersteller Onkyo beispielsweise bietet mit dem Modell „SKH-410“ Lautsprecher an, die alle „oberen Geräuschquellen“ zur Decke abstrahlen und über diese reflektieren. Dafür werden die Lautsprecher einfach an die Höhenkanäle des Receivers angeschlossen und auf den Frontlautsprechern platziert.
Filme können durch Dolby Atmos erheblich an Atmosphäre gewinnen
Im Kino wird Dolby Atmos bereits seit einigen Jahren eingesetzt, etwa im CineStar-Kino in Berlin oder auch unter der Bezeichnung iSens® in den UCI-Kinowelten in vielen Großstädten. Und ist auch immer weiter auf Blu-Ray verbreitet: Ob „Expandables 3“, „Jupiter Ascending“, „Mad Max: Fury Road 3D“ oder „Gravity“, viele Kino-Blockbuster unterstützen bereits Dolby Atmos, um Zuschauer noch tiefer in ihre Welt eindringen zu lassen. Auch die preisgekrönte Serie „Game Of Thrones“ ist als Steelbook-Variante mit englischem Dolby Atmos-Sound im Handel erhältlich. Oftmals ist Dolby Atmos noch auf die englische Original-Tonspur beschränkt, wer also lieber Filme mit deutscher Synchronisation guckt, hat bisher weniger Titel zur Auswahl. Ob eine Blu-Ray Dolby Atmos-kompatibel ist, erkennt man auf der Rückseite des Covers in der unteren Hälfte. Hier ist entweder das runde Dolby Atmos Logo oder der Schriftzug integriert und im Textfeld Audio steht „Deutsch Dolby Atmos 7.1“ oder „Dolby Atmos: Deutsch, Englisch“.
Laut Erfinder Dolby bietet die bereits vielfach ausgezeichnete Dolby Atmos-Technologie drei große Vorteile gegenüber Dolby Surround 5.1 oder 7.1: eine verbesserte Audio-Qualität, eine exaktere räumliche Abbildung und einen echten Klang von oben. Und das mit relativ wenig Aufwand, wenn der genutzte Receiver bereits Dolby Atmos beherrscht. Die 3D-Audio-Funktion lohnt sich dabei nicht nur für Actionfilme, auch eine ergreifende Liebesszene im Regen gewinnt erheblich an Atmosphäre. Derzeit sind jedoch nur wenige Filme mit deutscher Dolby Atmos-Tonspur auf Blu-Ray verfügbar, Tendenz jedoch steigend.
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