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Smartwatches wie Samsung Galaxy Watch oder Apple Watch liegen voll im Trend und dienen vielen Nutzern als praktische Verlängerung ihres Smartphones. Hersteller wie Garmin, Fitbit, Xiaomi oder auch Samsung veröffentlichen allerdings ebenso regelmäßig neue Fitness-Tracker.
Wo liegt der Unterschied zu einer Smartwatch abseits des Preises? Der nachfolgende Artikel beleuchtet, was die beiden Gadgets voneinander abgrenzt, wie sich Fitness-Tracker handhaben lassen und was sie können.
Hinweis: Diese Übersicht ist nur eine Funktionsbeschreibung und bietet keine medizinische Anleitung, Empfehlung oder ähnliches.
Unterschiede zwischen Smartwatch und Fitness-Tracker
Einer der größten Unterschiede zwischen Fitness-Trackern und einer Smartwatch liegt in der Regel beim Preis. Die neuesten Modelle der Apple Watch oder der Samsung Galaxy Watch zum Beispiel schlagen schnell mit mehreren hundert Euros zu Buche. Dagegen starten viele Fitness-Tracker bereits bei rund 30 Euro, etwa das Xiaomi Mi Band 4 oder das Honor Band 5.
Doch auch der Funktionsumfang fällt unterschiedlich aus. Smartwatches lassen sich zum Beispiel mit einer Sim-Karte ausstatten und sind dann autark vom Smartphone. Mit ihnen sind so auch Telefonate möglich und es lassen sich E-Mails oder Whatsapp-Nachrichten verfassen.
Fitness-Tracker unterstützen hingegen häufig nur eine begrenzte Zahl an Anwendungen, die in der Regel auf die Aktivitätsaufzeichnung beim Sport ausgelegt sind. Auch hier gibt es kleinere Einschränkungen, da die günstigeren Fitness-Tracker meist kein eigenes GPS-Modul an Bord haben, sodass die präzise Erfassung der gelaufenen Strecke wiederum ein Smartphone nötig macht. Wer hier ebenfalls auf sein Handy verzichten möchte, der muss entweder zu der Smartwatch-Alternative greifen oder einen ähnlich teuren Fitness-Tracker nutzen, wie den Garmin vívoactive 4 oder den Fitbit Ionic. Diese Geräte sind allerdings nicht nur preislich, sondern auch in der Größe und Funktionsumfang eher eine Smartwatch als ein Fitness-Tracker.
Es gibt aber nicht nur Nachteile im Vergleich mit einer Smartwatch. Klassische Fitness-Tracker sind deutlich kleiner als Smartwatches und stören den Nutzer weniger am Handgelenk. Außerdem verbrauchen sie dank des kleineren Displays und fehlender Funktionen wie GPS oder Sim-Karte weniger Strom: Der Akku hält also deutlich länger durch. So geht der Apple Watch 5 zum Beispiel bei normaler Nutzung bereits nach einem Tag der Saft aus, während das Xiaomi Mi Band 4 bis zu zwei Wochen unter Batteriestrom steht.
Schlaf überwachen & mehr: Funktionen im Überblick
Viele der genannten Nachteile sind für den Gebrauch eines Fitness-Trackers aber eigentlich nicht ausschlaggebend, da die Geräte vor allem die Aktivität ihrer Nutzer sichtbar machen sollen.
Entsprechend zeichnen Fitness-Tracker grundsätzlich jegliche Bewegung auf. Dazu zählen die Schritte, die der Träger den Tag über macht, Stockwerke, die zu Fuß bewältigt werden sowie die Schlafphasen. Einige Geräte, beispielsweise der Samsung Gear Fit 2 Pro, erkennen automatisch, was aufgezeichnet werden soll. Legt sich der Nutzer also abends ins Bett, beginnt die Schlafaufzeichnung von selbst. Ebenso erkennen viele Tracker sportliche Betätigung ohne manuelles Starten der Messung.
Gerade die Aufzeichnung des Schlafs bringt oft interessante Einblicke, denn Fitness-Tracker wie der Fitbit Charge 4 erfassen nicht nur den Schlafrhythmus. Die zugehörige App bereitet die Tiefschlafphasen, unruhigen Zeiten und andere Schlafdaten übersichtlich auf und errechnen einen persönlichen Schlafindex. Über diesen lässt sich erkennen, wie sich der eigene Schlaf verbessern lassen könnte.
Können Fitness-Tracker Blutdruck messen?
Während die ersten Generationen von Fitness-Trackern, aber auch Smartwatches, vor allem mit den oben genannten Funktionen ausgestattet waren, haben moderne Geräte auch eine Pulsmessung an Bord.
Den Blutdruck ihres Nutzers können die meisten zwar nicht messen, aber sie erkennen meist präzise, wie schnell das Herz im Alltag oder beim Sport schlägt. Diese Funktion hilft vor allem denjenigen Nutzern, die ihren Fitness-Tracker tatsächlich als Unterstützung für ihre Sporteinheiten nutzen möchten.
Viele der Geräte, etwa der genannte Fitbit Charge 4, errechnen mit Hilfe ihrer App die verschiedenen Herzfrequenzzonen, damit das Training auf Fettverbrennung, Cardio- oder Höchstleistung ausgelegt werden kann.
Jedoch sollten Nutzer die Pulsmessung der Fitness-Tracker nicht dazu verwenden, ernsthafte Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems erkennen zu wollen. Davor warnen auch die meisten Hersteller, darunter Apple.
Außerdem geht die dauerhafte Pulsmessung auf Kosten der Batterielaufzeit. Daher misst zum Beispiel das Xiaomi Mi Band 4 die Herzfrequenz nicht ständig, sondern nur, wenn der Nutzer manuell startet – wobei sich diese Funktion auch umstellen lässt. Fitness-Tracker wie der Samsung Gear Fit 2 Pro oder der Fitbit Charge 4 messen den Puls regelmäßig von selbst.
Auf die Messung des Blutdrucks verzichten die meisten namhaften Hersteller allerdings. Es gibt zwar Geräte, wie die Xlyne X-Watch, die diese Funktion versprechen, allerdings sollten sich Nutzer auf die Ergebnisse nicht verlassen. Da Fitness-Tracker im Gegensatz zu einem Blutdruckmessgerät keine Manschette besitzen, die Druck ausübt und so den Blutdruck exakt erfassen kann, errechnen diese Tracker über den aufgezeichneten Puls einen Blutdruckwert. Der fällt aber nicht allzu genau aus und sollte maximal als Schätzung angesehen werden.
Wie genau sind Fitness-Tracker?
Apropos Schätzung: Bei all den Bewegungs-, Puls- und Schlafdaten, welche Fitness-Tracker aufzeichnen, stellt die Genauigkeit der Messung einen wichtigen Aspekt bei der Kaufentscheidung dar. Und tatsächlich schlagen sich die Geräte von Herstellern wie Samsung, Garmin, Fitbit, Xiaomi oder Honor sehr gut.
Die Werte fallen allesamt genau aus, egal ob der Nutzer seine Schrittzahl wissen möchte, während des Trainings seinen Puls beobachten möchte oder wie oft man sich nachts unruhig im Bett umherwälzt.
Während erste Modelle von Fitness-Trackern oftmals noch Handbewegungen als Schritte interpretiert und dadurch die Aufzeichnung verfälscht haben, schlagen sich heute selbst günstige Modelle wie das Xiaomi Mi Band 4 oder das Honor Band 5 solide und können überwiegend korrekt unterscheiden.
Lediglich bei der Pulsmessung sind manche Geräte auf den Tag gesehen etwas genauer als andere, da sie durchgehend Messungen durchführen. Bei Trainingseinheiten gibt es ebenfalls Unterschiede, denn Tracker wie der Garmin vívoactive 4 erhöhen die Messintervalle während des Sports, um noch präzisere Ergebnisse zu liefern.
Musik hören mit dem Fitness-Tracker
Um sich schließlich beim Joggen oder Radfahren zu motivieren, hören viele Nutzer während ihres Trainings Musik. Auch hier sind Fitness-Tracker eine gute Unterstützung. Die aktuellen Modelle erlauben es alle, dass der Nutzer die Musik seines Smartphones steuern oder die Lautstärke einstellen kann. Der Fitbit Charge 4 hat dafür sogar direkt Spotify integriert.
Wer dagegen unabhängig vom Smartphone sein möchte, muss zu Modellen wie Garmin vívoactive 4 oder Samsung Gear Fit 2 Pro greifen. Diese Geräte haben einen internen Speicher verbaut, auf dem die Lieblingsmusik auch ohne Internetverbindung und somit ohne Handy verfügbar ist.
Die anderen im Artikel genannten Fitnesstracker sind dagegen ohne entsprechende Hilfe des Smartphones nicht als Jukebox fürs Training zu gebrauchen. Dafür fallen sie aber auch preisgünstiger aus.
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