© Chris Bertko / Nokia Sleep zeichnet den Schlaf völlig ohne Körperkontakt auf.
Viele halten sich mit joggen, Fahrrad fahren oder schwimmen gesund und werten diese Aktivitäten über diverse Fitness-Armbänder, -Uhren oder -Tracker per Apps aus. Mein Hobby – schlafen – ist vielleicht etwas weniger sportlich aber auch das kann ich jetzt mit dem Nokia Sleep Tracker via App für einen gesünderen Schlaf aufzeichnen und auswerten. Das Beste daran: Auch mein Smart Home weiß nun wann ich zu Bett gehe und stellt sich darauf ein.
Ich bin schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einer Möglichkeit, um automatisch zu erkennen, wenn jemand zu Bett geht, um dann die Wohnung in den Schlafmodus zu versetzen. So könnten automatisch Standby Geräte wie der Fernseher ausgeschaltet werden, die Temperatur gesenkt, die Klingel ausgestellt und Licht – falls man dann doch nochmal „raus muss“ – nur noch leicht gedimmt angeschaltet werden.
Zuletzt testete ich dafür den „Sense Sleep Peanut“, welcher via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden wird. Unter dem Bettlaken deponiert, erkennt dieser mithilfe eines Algorithmus aus Bewegung und Temperaturanstieg, ob jemand im Bett ist. Leider mehr schlecht als recht.
Nun stellte Nokia in seiner Gesundheitssparte, welche der Konzern ehemals von Withings gekauft hatte und welche inzwischen wieder in den Schlagzeilen ist (mit einem möglichen Verkauf, zurück an Withings) – den Nokia Sleep Tracker vor.
Diese Matte soll, einfach unter die Matratze gelegt erkennen, wann jemand zu Bett geht und wann er einschläft. Schlafanalyse inklusive. Übertragen werden die Daten direkt über das heimische WLAN an den Nokia Server. Ja – dem muss man sich bewusst sein, es ist wie alle anderen Fitnesstracker auch, eine Cloudlösung.
Darüber hinaus gibt es bereits eine IFTTT Anbindung, welche für Smart Home Fans äußerst spannend ist. Aber der Reihe nach:
1. Unboxing und Installation
Der Nokia Sleep Tracker kommt neben einer Kurzanleitung mit einem USB Steckernetzteil, worüber die Spannungsversorgung sichergestellt wird. Ein 1,5 Meter langes USB-Kabel ist fest am Nokia Sleep verankert.
Die Installation ist schnell erklärt: Bettmatratze hoch, Nokia Sleep Tracker auf den Lattenrost gelegt und zwar auf der Höhe, wo sich in etwa der Brustkorb während der Liegeposition befindet. Matratze wieder drauf und schon kann die Einrichtung via Smartphone App beginnen.
Für die Ersteinrichtung wird Nokia Sleep via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden. Auf diesem Wege erhält es die WLAN Zugangsdaten zum heimischen Netzwerk und wird mit dem Nokia Account verknüpft, welcher – sofern noch nicht vorhanden – direkt in der App angelegt werden kann.
Während des Erstellens des Accounts, ist neben einer Email Adresse auch die Körpergröße, das Gewicht und das Geschlecht für Nokia von Interesse. Mithilfe dieser Daten will Nokia später persönliche Empfehlungen, basierend auf den im Schlaf erhobenen Messwerten abgeben. Wie gut das funktioniert werden wir sehen.
Sind alle Daten eingegeben und Nokia Sleep mit dem WLAN verbunden, erfolgt eine Kalibrierung, welche gut und gerne 10-15 Minuten in Anspruch nimmt. Danach kann es aber schon losgehen mit dem smarten schlafen. Also rein in die Federn und Augen zu. Die ersten Messwerte stehen schon kurze Zeit nach dem Aufstehen in der Nokia Sleep App bereit.
2. Schlafanalyse mit Gamifizierung
Für den Schlaf verteilt Nokia Punkte ganz wie in einem Computerspiel und animiert damit den Nutzer, seinen Schlaf zu verbessern. Neben der Schlafdauer zählt dabei auch die Regelmäßigkeit, die Dauer der Tiefschlafphasen, der Herzschlag und das Schnarchen. Ja, auch dies erkennt die Schlafmatte von Nokia. Da gibt es jetzt für mich keine Ausreden mehr wie: „Was, ich schnarche? Niemals, das war bestimmt der Hund“. Jetzt steht es mit digitaler Tinte in der Nokia App geschrieben. Nicht nur die Gesamtdauer, sondern auch die Dauer der einzelnen Schnarch-Sequenzen zeichnet der Schlaftracker auf.
In Summe bin ich sehr erstaunt, welche Informationen der Tracker, so ganz ohne Körperkontakt über meinen Schlaf aufzeigt. Sogar das Einschlafen und auch das Aufwachen wird auf die Minute genau bestimmt.
3. Das Smart Home schläft nie
Womit wir beim eigentlich spannenden Thema wären. Die Nokia Sleep Matte besitzt einen eigenen IFTTT Kanal, wodurch diese mit anderen IoT Geräten, oder gar Smart Home Zentralen verknüpft werden kann. Als Trigger (also Auslöser) steht dabei das „zu Bett gehen“, sowie auch das „Aufstehen“ zur Verfügung. Da beides, wie eben beschrieben, extrem zuverlässig und genau erkannt wird, eine sehr spannende Geschichte.
Damit ist es Beispielsweise möglich, die Philips Hue Leuchten automatisch auszuschalten und die Tado Thermostate könnten die Temperatur im Haus senken, sobald man ins Bett geht. Aber auch der Fernseher könnte via Harmony Hub ausgeschalten werden. Wer von uns ist denn noch nicht vorm Fernseher eingeschlafen? Früh morgens könnte die Kaffeemaschine (lies: Smarter Coffee) den Brühvorgang starten und die Philips Hue Lichter suggerieren einen Sonnenaufgang, sobald man aufwacht.
Noch viel mehr Möglichkeiten ergeben sich natürlich mit Smart Home Zentralen, sofern diese via IFTTT verknüpft oder per Webhook getriggert werden können – wie zum Beispiel das modulare Smart Home System „Homee“.
So könnte (wie eingangs erwähnt) die Wohnung automatisch in den Schlaf-Modus gesetzt werden, um so das Licht nur noch gedimmt einzuschalten. Auch die Raumtemperatur könnte abgesenkt werden, Türschlösser automatisch abgesperrt und Standby Geräte ausgeschaltet werden.
Die Nokia Sleep Schlafmatte schafft es, den Schlaf genauestens zu analysieren und das ganz ohne Körperkontakt. Dank IFTTT Verknüpfung sind viele Automatisierungen im intelligenten Zuhause möglich. Dass die Daten auf den Server von Nokia liegen, dem muss man sich jedoch bewusst sein und so sollte jeder für sich entscheiden, ob er dieses Gadget benötigt oder nicht.
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