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Sie sind nicht nur smart wie die üblichen Smartphones, sondern speziell an die Bedürfnisse älterer Nutzer angepasst: Senioren-Smartphones gibt es mittlerweile immer mehr auf dem Markt und sie sind der ideale Begleiter für Menschen, die in ihren Sinnen und ihrer Motorik eingeschränkt sind.
Erstaunlicherweise haben die bekannten Hersteller diesen wachsenden Markt zum größten Teil noch nicht für sich entdeckt. 17 Millionen Menschen, die 65 Jahre oder älter sind, leben zurzeit laut Statistikportal Statista.com in Deutschland – das sind 20 Prozent der Gesamtbevölkerung. Doch nicht einmal die Hälfte dieser Altersgruppe nutzt ein Smartphone.
Einige weniger bekannte Hersteller haben die Zeichen der Zeit erkannt und bieten vor allem klassische Handys, meist zum Aufklappen, mit großen physischen Tasten an. Diese zeichnen sich besonders durch hohe Akkulaufzeiten und einfache Bedienung aus. Die Liste der Modelle ist lang.
Aber auch eigens angepasste Smartphones mit Touchscreen sind im Kommen – basierend auf dem Android-Betriebssystem. Vorteil hier: Über den Google Play Store lassen sich weitere Oberflächen sowie Gesundheits-Apps, auch gezielt für Senioren, installieren.
Wichtig: Unbedingt vor dem Kauf darauf achten, dass das gewünschte Gerät kompatibel mit Hörgeräten ist, damit es nicht zu Störungen kommt. Außerdem sollten die Geräte laute Klingeltöne und eine deutliche Gesprächsqualität aufweisen.
Emporia – der Marktführer bei Seniorenhandys
Emporia Telecom mit Sitz im österreichischen Linz hat sich schon seit 2001 auf die Mobilkommunikation für ältere Menschen spezialisiert und gilt heute als Marktführer im Bereich Seniorenhandys, also inklusive der klassischen Phones. Die Emporia-Produkte wurden optimiert im Hinblick darauf, die technisch komplizierten Vorgänge für den Nutzer möglichst einfach zu gestalten, und richten sich an alle, die sich Übersicht statt Multifunktionalität wünschen.
Trotzdem bietet auch das „emporiaSMART S1“ fast alle Annehmlichkeiten eines üblichen Smartphones: Bedienung per Touchscreen, großer 5-Zoll-Bildschirm, hochwertige Kamera, wichtige Apps wie E-Mail und Internet-Browser, dazu aber auch eine lange Akkulaufzeit, eine sehr vielfältige Notruf-Funktion – und als Highlights: ein anklippbarer Stylus-Stift für den Touchscreen sowie eine abnehmbare Tastatur, die alternativ für Texteingaben genutzt werden kann.
Neu auf dem Markt ist das „emporiaSMART.2“, das ohne Extra-Tastatur auskommt. Dafür gibt es einen zweiten Akkudeckel, über den das Smartphone mit oder ohne Notrufknopf genutzt werden kann. Auch eine sehr gute Idee: Im Lieferumfang ist neben der Bedienungsanleitung auch ein Trainingsbuch für Senioren enthalten.
Doro – schwedische Smartphones mit hohem Bedienkomfort
Doro gilt als Pionier in dem Gebiet: 2007 brachten die Schweden das erste einfach zu bedienende Mobiltelefon für Senioren auf den Markt. Regelmäßig erreichen Mobiltelefone des Herstellers beste Platzierungen bei verschiedenen Tests von Seniorenhandys. Dank durchdachter Menüs und zusätzlicher Funktionen bieten Doro-Phones den Senioren einen intuitiven Einstieg in die Welt der mobilen Telefonie und Internetnutzung.
Schon beim Einrichten hilft die praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung mit übersichtlichen Animationen, so dass selbst Neulinge das Smartphone in wenigen Minuten selbst konfigurieren können. Sollte trotzdem Hilfe benötigt werden, kann das Telefon via App von Familienmitgliedern oder Freunden fernverwaltet werden – bis hin zum Datenaustausch und sogar System-Backup in der Cloud.
Ein minimal erhöhter Rahmen schützt das Display vor Kratzern und Brüchen. Die Rückseite der Doro-Handys ist mit einer griffigen Soft-Touch-Oberfläche ausgestattet. Zusätzlich punkten die Geräte mit einer Notruf-Funktion, induktiver Lademöglichkeit und Hörgeräte-Kompatibilität.
Allen Smartphone-Modellen gemein ist die praktische Vorauswahl der Anwendungen auf dem Startbildschirm, damit ältere Nutzer nicht mit der großen Anzahl an verfügbaren Apps überfordert werden. Per „Doro Selection“ werden Apps übersichtlich nach Themenfeldern sortiert und speziell für Senioren visuell aufbereitet. Auch der laute und klare Klang der Geräte sowie eine visuelle Anrufanzeige sind praktische Hilfsmittel beim täglichen Umgang mit dem Handy.
Amplicomms und Switel – zwei Alternativen
Etwas günstiger als die Modelle der Platzhirsche, aber für den Einsatzzweck genauso ausreichend sind die Senioren-Smartphones PowerTel M9500 von Amplicomms, einer Marke der Neusser Audioline GmbH, und eSmart M2 vom Schweizer Hersteller Switel. Beide warten mit hilfreichen Erweiterungen auf.
Das PowerTel M9500 bietet ein 5 Zoll großes Display und höchstmögliche Hörgeräte-Kompatibilität nach dem Standard M4/T4. Amplicomms hat hier besonders Wert gelegt auf Übersichtlichkeit und Verständlichkeit: Die Oberfläche ist klar und simpel aufgebaut, über „Help Screens“ können die wichtigsten Funktionen von Neulingen entdeckt werden, und neben einem extra lauten Rufton bis 90 dB und einem besonders großen Lautsprecher für gute Tonqualität hat das Senioren-Smartphone eine physische „Boost-Taste“ eingebaut, über die sich die Hörlautstärke auf bis zu 40 dB verstärken lässt. Außerdem können Familienmitglieder sich von außen auf das Handy schalten, um bei der Bedienung zu helfen und über eine Call-in-Funktion anrufen, ohne dass der Ruf angenommen werden muss.
Das eSmart M2 ist im oberen Einsteigersegment positioniert, kann über LTE funken und liefert gleich einen zweiten Akku mit. Ein SOS-Button ist auf der Rückseite eingebaut, und praktischerweise können über die Dual-SIM-Funktion zwei SIM-Karten verwendet werden, zum Beispiel um über verschiedene Mobilfunknetze möglichst immer erreichbar zu sein. Ebenso an Bord: extra lauter Klingelton (+ 90 dB), extra laute Hörlautstärke (+ 40 dB), Kompatibilität zu Hörgeräten (M4/T4).
Senioren-Smartphones sind nicht nur ideal für ältere Menschen, sondern auch für Sehbehinderte – oder für Puristen, die Einfachheit und Verständlichkeit schätzen und auf den Schnickschnack normaler Smartphones verzichten wollen. Aber: E-Mails schreiben, im Internet surfen, Musik hören, Whatsapp-Nachrichten verschicken – all das geht mit Senioren-Smartphones im Grunde wie mit normalen Smartphones auch.
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